Kurzfassung: Eigentümer der G19 und BikeKitchen kündigt den Kontakt auf. Am Montag den 21.6. sind die Häuser also konkret berdoht. Wir werden uns dieser Eskalation und dem geplanten Abriss in den Weg stellen. Kommt am Montag alle ab 8 Uhr zur Gartenstraße 19 und verteidigt mit uns zusammen diesen und alle Freiräume. Wir bleiben!
Was bisher geschah: 11 Jahre nach der ersten Besetzung der G19, also nach 11 Jahren der Duldung, Nutzung, des Gestaltens und Genießens und 10 Jahren der Fahrradwerkelei in der BikeKitchen, haben wir vor ein paar Wochen erfahren, dass der Eigentümer die Häuser zersören will. Einer der letzen Freiräume in der Freiburger Innenstand soll weichen für – was eigentlich? Denn der Plan des Eigentümers geht erstmal nicht darüber hinaus diese Orte abreißen zu lassen.
G19 und Bikekitchen haben seit dem ersten illegalen Eindringen in das Vorderhaus vor einigen Wochen klar gemacht, dass wir nicht bereit sind unseren Freiraum einfach so aufzugeben. In einer Stadt, in der von öffentlichen Leben, Räumen und Möglichkeiten für unkommerzielle, freie Gestaltung des Zusammenseins keine Rede sein kann, ist diese Agression eine, die uns alle betrifft. In den letzten Tagen konnten wir sehen, dass wie viele Menschen hinter uns stehen, die die Häuser als Freiraum, Ort für politische Arbeit und selbstorganisiertes Leben nutzen und hier Solidarität, Selbsthilfe und Unabhängigkeit praktisch umsetzen.
Der vom Eigentümer engagierte Architekt Platt hat jetzt den konstruktiven Kontakt endgültigt hinter sich gelassen und kündigt an, am Montag den 21.6. 2021 erneut illegal in das Haus eindringen zu wollen. Damit lässt er auch die sowieso Fadenscheinige Prämisse einer einfachen Begehung hinter sich. Bis Montag sollen wir all unsere Sachen aus dem Haus entfernt haben. Damit wird klar, was uns schon lange bewusst war: geplant war von Anfang an die endgültige Verdrängung der G19 und BikeKitchen.
Unser Plan war aber auch von Anfang an, uns das ganze nicht einfach gefallen zu lassen!
Dabei geht es bei dem ganzen auch um mehr, als um unser Haus. Keine 10 Minuten entfernt verliert am Sonntag das Späti sein Zuhause und damit ganz Freiburg einen Fluchtpunkt des öffentlichen, freien (Nacht-)leben. Überall von Freiburg bis Berlin sind Hausprojekte und Freiräume in Gefahr – angegriffen durch Leute, die die Häuser seit Jahren leer stehen lassen, Investor*innen, die spekulieren wollen, statt Menschen leben zu lassen oder Gentrifizierer*innen, die klagen, um genau das kaputt zu machen, was sie selbst angelockt hat. Freiräume, Kultur- und Nachleben werden also immer wieder angegriffen durch Menschen, die keinerlei Bezug haben zu den Bedürfnissen der Nutzenden, der Stadt und den Räumen, die sie zerstören. Mit welchem Recht?
Hafner wird mit seinem rücksichtlosen Verhalten keinen Erfolg haben. Am Montag und an allen folgenden Tagen, an denen sie uns drohen, werden wir vor Ort sein und unser Haus verteidigen!